Mit dem Berufsleben in Kontakt gekommen

16.01.20

Auszubildende von Würth-Logistik aus Adelsheim kamen mit einem sozialen Projekt an die Astrid-Lindgren-Schule nach Bofsheim

WLC Azubiprojekt

Mit Feuereifer waren die Schüler der Astrid-Lindgren-Schule am Werk, als es hieß, die selbst gebauten Bänke zu bemalen. Foto: Andreas Hanel, Rhein-Neckar-Zeitung Nr. 13

 

Osterburken-Bofsheim. (ahn) "Ich finde es cool zu sehen, was man aus einer Palette alles machen kann", sagte Sandro Merli aus Sindolsheim. Sandro geht in die achte Klasse der Astrid-Lindgren-Schule in Bofsheim. Dort waren am gestrigen Donnerstag Auszubildende von Würth-Logistik aus Adelsheim zu Besuch, die zusammen mit den Acht- und Neuntklässlern sägten, bohrten und schraubten – und das alles für einen sozialen Zweck. Denn das Ergebnis dieses Projekts, das sich sehen lassen konnte, waren bunt lackierte Möbel aus Paletten, die für den Außenbereich der Schule gespendet wurden.

"Unser Projekt steht unter dem Motto ,WLC Goes Social‘", informierte Rico Schäfer aus Großeicholzheim, einer der Azubis von Würth-Logistik. Er und seine Kollegen Marcel Stapf aus Sennfeld, Daniel Fitler aus Adelsheim, Miriam Stroka aus Bad Mergentheim sowie Mara Fritz aus Binau hatten das Projekt ausgearbeitet, nachdem ihre Projektpatin, Stefanie Butschbacher, ihnen den Vorschlag unterbreitet hatte.

Nach der Organisation und Vorarbeit ging es dann gestern an die Astrid-Lindgren-Schule, wo – auch von den Schülern – kräftig Hand angelegt wurde. "Jeder von uns Azubis betreut eine Gruppe von Schülern", erklärte Rico Schäfer. "Die insgesamt 14 Schüler stellen die Möbel her und gestalten sie farblich." Diese Aufgabe meisterten die Jugendlichen mit Bravour. "Die Schüler sind motiviert und machen gut mit", betonte Miriam Stroka, während ihr Kollege Rico Schäfer ergänzte: "Es sind auch einige dabei, die wirklich begabt sind."

Dass der Spaß nicht zu kurz kommt und die Schüler mit Eifer und Freude bei der Sache sind, verdeutlicht die Achtklässlerin Leonie Schneider aus Osterburken: "Es macht heute Spaß, weil man bei der Arbeit mit Farben kreativ sein kann." Und Sandro machen Schreinerarbeiten sowieso Spaß, schließlich hat er in diesem Bereich schon ein Praktikum gemacht. "Außerdem ist es gut, dass man auch die andere Seite, nämlich die von Würth, einmal sieht", sagte er.

Die "Horizonterweiterung" ist auch das Stichwort, das Klassenlehrerin Beate Volk aufgriff: "Es ist schön, dass jemand von einer Firma zu uns kommt und den Schülern auch Ausbildungsberufe vorstellt. Das ist Schule einmal anders." Außerdem hob sie den sozialen Aspekt des Projekts vor: "Das Miteinander stärken und gemeinsam für die Schule etwas herzustellen – das ist für uns ja auch ein Sozialprojekt."

"Das soziale Engagement ist wichtig für uns und steht bei uns im Mittelpunkt", sagte auch Klaus Groninger, Geschäftsführer bei Würth-Logistik in Adelsheim. "Schön ist, wenn dabei etwas entsteht, das allen einen Nutzen bringt und dazu noch Spaß macht", lobte Groninger das Projekt. Außerdem bringe es der Firma ebenfalls einen Nutzen, sei man doch – auch bei über 500 Mitarbeitern und einem angestrebten Jahresumsatz von 40 Millionen Euro – stets auf der Suche nach Nachwuchs, der "kreativ ist und sich begeistern lässt", so der Geschäftsführer, bevor er seinen Dank an alle Kollegen, die bei dem Projekt mitwirkten, aussprach.

Der aktuelle Nachwuchs bei Würth-Logistik besteht aus 21 Azubis und Studenten. Seit 2018 gibt es bei Würth Logistik Azubi-Projekte, wie Ausbildungsleiterin Tamara Beckmann informierte. Der Vorteil der Projekte: "Die Azubis lernen selbstständiges Arbeiten und blicken auch einmal über den Tellerrand hinaus."

Und wer weiß – vielleicht ist in der nächsten Generation bei den Azubis jemand aus der Astrid-Lindgren-Schule dabei. Auf jeden Fall "ist das Projekt für unsere Schüler eine tolle Chance, in Kontakt mit dem Berufsleben zu kommen", sagte Rektorin Gabriele Hörtdörfer, deren Dank dem Adelsheimer Unternehmen galt. "Ich finde es toll, dass Sie so offen für solche Projekte sind."

Das Lob beruht auf Gegenseitigkeit, wie Rico Schäfer hervorhob: "Die Schule war sofort dabei, als wir mit der Idee ankamen. Es ist eine sehr angenehme Kooperation."

Angenehm wird es auch für die Schüler, wenn sie sich bald am schuleigenen Sportplatz von der körperlichen Ertüchtigung erholen können. Denn dort sollen die neuen selbst erstellten und bemalten Möbel aufgestellt werden.*

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* Andreas HAnel, Mit dem Berufsleben in Kontakt gekommen, in: Rhein-Neckar-Zeitung (2020), Nr. 13